Die ganze Platte hatten die Lübecker 12-Kämpfer am Freitag für sich. Denn diese hatten die Handballer geputzt, schließlich lief das Handballhalbfinale gegen Norwegen. Doch der 77. Wettkampf des 12-Kampf Lübecks war Rollstuhlbasketball und erwies sich als ähnlich packend wie der Sieg der Deutschen.

Videoeindrücke auf gibt es in unserem YouTube-Kanal und auf Magisto. Der Bericht des Abends ist hier zu lesen. Ausrichter waren Gunman und Mikka.

Mit Uwe Lück führte ein echter „Typ“ die 12-Kämpfer in den Sport des RSC-HL ein. Und er machte es so wie die Jungs das brauchten: Eindeutig, trocken und bestimmt. In nur 30 Minuten war das Gerät samt Ball einigermaßen beherrscht. Die gezielten Fahr- , Dribbel- und Passübungen wirkten. Und der Trick mit dem Magneten konnte im Spiel von den meisten schon geschickt eingesetzt worden. Nur G-Man sucht noch das anziehende Metall in Ball und Rollstuhl.

Nach der halben Stunde ging es auf den Platz und zur Begeisterung der 12-Kämpfer bauten sich gleich mehrere Mitglieder des RSC Lübeck am Spielfeldrand auf, um mit Punkteanzeige, Spielzeituhr, Angriffscountdown und Sirene das Spiel zu begleiten. So musste es sich anfühlen, wenn der RSC in der Liga antritt.

Bestimmt wie im Training pfiff Uwe das erste Spiel an und sieben weitere sollten folgen. Immer mit der gleichen Routine und der gleichen Klarheit. Das tat den 12-Kämpfern gut, trotz gelegentlicher Stürze und Crashs, die einfach zu dem Spiel dazu gehören, gab es keine ernsthaften Verletzungen. Es blieb bei den obligatorisch Schürfwunden und Blasen an den Händen wohl aller Ersttäter dieses faszinierten Sports.

Gespielt wurde im berühmt berüchtigten „Teammodus“. D.h., vor jedem Spiel werden blind Mühlsteine gezogen. Schwarz oder weiß bestimmt die Zugehörigkeit zum Team für die nächste Runde. Das Ergebnis wird als Einzelergebnis mitgenommen und im nächsten Spiel hat man schon wieder völlig neue Spielpartner. Dann gilt es sich auf eine ganz neue Dynamik im Team einzustellen. Wer das kann und wer auch technisches Geschick hat, liegt dann auch vorn.

Diesmal war es Laxer, der in seinem ersten vierten zählenden Wettkampf gleich einmal den Pokal nach Hause entführte. Laxer war gefühlt überall. Und ständig am Korb. Mit geschicktem Positionsspiel und unermüdlichen Doppelhüben war er immer anspielbar und entnervte den Gegner völlig. Die Routine aus einem bereits gespielten RSB Turnier war ihm durchaus anzumerken und so wurde er zu Recht erster. Doch nur knapp, denn auch ElUffo auf Rang zwei überzeugte durch klares Stellungsspiel, eine gute Defensivarbeit und Übersicht im Wurf. Dritter wurde Limbo, der sich im letzten Moment doch noch entschieden hatte mit zu kommen. Damit war er nicht nur gefühlt, sondern tatsächlich das erste Mal seit Ewigkeiten wieder auf dem Treppchen.

Ein Stechen gab es um Rang fünf. Gleich drei Spieler lagen exakt gleich in den erzielten Punkten, Körben und der Korbdifferenz. So traten Mikka, Gunman und Rocket für drei Freiwürfe von der Freiwurflinie an. Der Präsident eröffnete die Partie und versenkte alle drei Bälle im Korb. Dagegen schien die Aufgabe über die 4,22m überhaupt zu treffen sowohl für Gunman als auch für Rocket so gut wie unmöglich. Im ersten Durchlauf erzielten beide keine Treffer und es bedurfte einiger weitere Shoot outs bis sich Gunman mit einem einzigen Treffer schließlich doch durchsetzte. Der eine oder andere, der zugesagt hatte, vor Mitternacht zu Hause zu sein, bat die Kämpfer zwischenzeitlich auf das Los umzustellen.

Alle hatten Spaß gefasst. Ein schönes Bild dazu gab Rocco. Wie beflügelt raste er an Mikka in der Defensivbewegung vorbei und rief ihm strahlend zu: „Ich hab richtig Bock!“. Und das stimmte. Er fuhr selbst G-Man noch ab, der mehrere Meter Vorsprung hatte und blockierte ihn kurz vor dem Zug zum Korb. Die gute Anwendbarkeit des Teammodus wurde durch den Sieg des besten Spielers an dem Abend wieder belegt und nicht zuletzt auch durch den letzten Rang des prominenten Ballkünstlers Elkimo.

Das Event war ein tolles. Groß war auch der Anteil des RSC Lübeck daran und dem Einsatz von Uwe Lück. Der der war sowohl während der Vorbereitung als auch in der Betreuung an dem Abend Gold wert. Selbst Stefan Bobzin vom Round Table 104 hatte sich auf den Weg gemacht um die 12-Kämpfer zu begrüßen. Herzlichen Dank!

Uwes Plan ging auf. Der Club ist angefixt und wartet sehnlich auf die Einladung zum Fußgängerturnier im Mai. Wer weiß – vielleicht sehen wir uns wieder auf der herrlichen Platte der Willy-Brandt-Halle in Lübeck-Schlutup.

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