Sieger Bike - Sieger Zeit

Nach einer unfassbar langen coronabedingten Wettkampfpause seit dem Chase Day am 17.10.2020 und fünf ausgefallenen Events stand am 21.04.2021 der Hütti-Trail im Brekendorfer Wald im Wettkampfkalender, die erste öffentliche Mountainbikestrecke in Schleswig-Holstein. Im Freien also...geht da was, war die Frage?

 

Ursprünglich waren kurze Etappen im Einzelzeitfahren geplant, alle Starts kurz hintereinander, so dass alle Teilnehmer im Wartebereich beisammen gewesen wären. In Corona-Zeiten so nicht machbar, zumal auch der Hütti-Trail nur mit max. 2er Personengruppen befahren werden durfte. Dementsprechend musste ein anderer Modus her...logisch...Einzelzeitfahren über den gesamten blauen Rundkurs von knapp 13 km, Zeit und Strecke aufgezeichnet mit Hilfe einer Sport-App.

 

Teilnehmerfreundlich durfte jeder Teilnehmer nach Lust, Laune, Tagesform, Zeit und Wetter im Zeitraum vom 21.04. - 25.04.2021 selbst entscheiden, wann er seine einmalige Chance wahrnimmt, den schönen aber leider auch mit diversen Bergaufpassagen geschmückten Trail mit seinem eigenen oder geliehenen Bike zu absolvieren, wobei E-Bikes natürlich verboten waren.

Sieger im Pokalstemmen und im Hütti Trail! Bär!

Die beiden Ausrichter Markolo & Tier hatten in den Regeln nebst Streckenplan extra darauf hingewiesen, dass trotz insgesamt guter Ausschilderung der Rundstrecke bei einigen Abzweigungen, insbesondere bei höheren Geschwindigkeiten, erhöhte Aufmerksamkeit gefordert war, um nicht vom rechten Weg abzukommen. Sollte dies dennoch vorkommen, durfte umgedreht und auf den richtigen Weg zurückgekehrt werden, wobei Abkürzungen natürlich verboten waren.

 

Offensichtlich mit dem besten Mix aus Leistungsfähigkeit und Strategie, in Bezug auf Geschwindigkeit und Aufmerksamkeit, überquerte Mitfavourit Bär nach 52 Minuten, ohne von der vorgegebenen Strecke abgekommen zu sein, als Sieger die Start- und Ziellinie am Parkplatz Tirol. „Am Anfang hatte ich noch Ehrgeiz, am Ende wollte ich nur noch ankommen“, sagte er mit Bezug auf die Strapazen. Die tägliche Fahrradfahrt zur Arbeit hat beim konditionellen Durchhalten sicherlich geholfen.

 Tammo meint, er ist verletzt.

Den zweiten Platz sicherte sich Damn-Oh in knapp 55 Minuten. Er war nach Ansicht der Ausrichter als Top-Favourit ins Zeitfahren gestartet , setzte strategisch aber mehr auf Geschwindigkeit und verspielte den ersten Platz durch dreimaliges Übersehen von ausgeschilderten Abzweigungen und entsprechenden Mehrkilometern. Er hatte mit 3:23 Minuten die klar beste Zeit pro absolviertem Kilometer gefahren. „Bißchen langsamer, dafür aufmersamer, wäre die bessere Taktik gewesen“, ärgerte er sich nachher. Glück im Unglück hatte er bei einem zwischenzeitlichen Sturz über den Lenker, der ihn weitere Zeit kostete und eine Schürfwunde nebst Schmerzen bescherrte.

 

Das Podest komplettiert Ausrichter Markolo mit knapp 57 Minuten Fahrzeit. Seine leichtgewichtige Statur nebst kleinem Ausrichtervorteil aufgrund von Streckenkenntnissen, aus dem einmaligen Abfahren des Rundkurses zur Vorbereitung des Events dreizehn Tage zuvor, dürften beim Erreichen des 3.Platzes nicht von Nachteil gewesen sein. „Ich freue mich sehr, dass ich konditionell so gut durchgekommen bin, obwohl ich, mit Ausnahme des Abfahrens, ewig kein Fahrrad mehr gefahren bin. Geholfen hat sicher, dass ich das Bike an einigen langgezogenen Anstiegen geschoben habe, um die Oberschenkelmuskulatur nicht zu übersäuern“, war sein Fazit.

 Tammo ist verletzt.

Mit der drittbesten Zeit pro gefahrenem Kilometer reichte es für Elkimo nach 62,5 Minuten Fahrzeit „nur“ zu Rang 4. Das Übersehen der Einfahrt in den Abschnitt „Gaza-Streifen“ kostete ihn über 2 Kilometer Umweg und letztlich den möglichen Podestplatz. „Ja, sehr anstrengend“, lautete seine knappe Antwort auf die Frage, ob es denn trotzdem Spaß gemacht habe.

 

Nur 1:40 Minuten hinter Elkimo platzierte sich Rocket auf Rang 5. Auch viel Arbeitsstress konnte ihn nicht davon abhalten, am Sonntag als Letzter der acht Teilnehmer noch auf die lohnenswerte Rundstrecke zu gehen. „Weil es so schön war, bin ich einige Streckenabschnitte gleich doppelt gefahren“, fasste er seine beiden Abbiegefehler ironisch zusammen. „Nach 3 km war ich mir ziemlich sicher, die Hälfte schon hinter mir zu haben“, brachte er die Strapazen der anfänglichen Bergaufpassagen auf den Punkt. „Hat sich gelohnt, aber ich bin total fertig“, sagte er am Ende glücklich.

 Mikka meint, es geht wieder aufwärts.

Mit knapp 5 Minuten Rückstand auf Rocket erreichte Mikka nach 14 km auf Rang 6 das Ziel. Eine lange verletzungsbedingte Sportpause und das Vorbeifahren an der Abzweigung in die Gisbert-Rampe standen einer besseren Platzierung diesmal im Wege. Dennoch nicht unzufrieden meinte er anschließend, „es ist ne echt coole Sache, da am Wochenende früh durch den Wald zu fahren. Das Licht kommt dann schön von der Seite, Rehe springen vom Trail, hat was“.

 

Knapp 4,5 Minuten hinter Mikka kam Tier über die Ziellinie. Schwierigkeiten mit der Sport-App am Start brachten ihn anfänglich nicht aus der Ruhe. Dies gelang aber etwas später leider anderen Bikern auf der Strecke beim Verdecken einer Ausschilderung, welches am kleinen Harz dazu führte, dass er zunächst dem Hauptweg und nicht dem Pfadanstieg folgte. „Ohne diesen Umweg hätte ich wohl Mikka hinter mir gelassen“, meinte er anschließend etwas enttäuscht. Mit dem relativ hohen Gewichtes des kurzfristig vom Nachbarsjungen ausgeliehenen Bikes und der unterwegs ausgefallenen Hinterradbremse war er darüber hinaus etwas gehandicapt unterwegs gewesen.

 Kleines Rad - kleine Rund. 14 Zoll und Minuten.

Zur Überraschung aller landete Laxer, der Sieger des letzten Events und derjenige, der aufgrund der Corona-Pause bisher am Längsten den Wanderpokal bei sich zuhause bewundern durfte, am Ende des Teilnehmerfeldes. Bereits nach ca. 1,5 km bog er am Ende des Scheelsberg-Flowtrails irrtümlich nach rechts statt nach links auf den Hauptweg ab und folgte diesem einige hundert Meter bis irgendwann wieder blaue Schilder zu sehen waren und er sich weiterhin auf dem richtigen Weg vermutete. „Ich habe mich da verfahren und war dann wieder auf der blauen Strecke und auf einmal wieder im Ziel“, sagte er auf Nachfrage, warum er bereits nach 14 Minuten und nur 3,5 km im Ziel angekommen sei. Ein Podestplatz wäre ansonsten sicher im Bereich des Möglichen gewesen.

 

Nachfolgend das Ergebnis im Überblick:

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