Im Fernsehen kommt manchmal eine Sch***, das ist nicht zu glauben. Egal, ob "Dschungelcamp", "Adam sucht Eva", "GNTM" oder "Das Sommerhaus der Stars", Blitzbirnen wie Gina-Lisa, Naddel, Micaela und wie sie alle heißen, durchliefen nahezu jedes Trash-Format, das die deutsche Fernsehlandschaft aktuell zu bieten hat. Grundvoraussetzung zum Mitmachen: keine, sieht man mal von übersteigertem Selbstbewusstsein, völliger Schamfreiheit und dicken Kunsthupen ab.

Da ist es doch eine Wohltat und mit Worten nicht ausreichend zu würdigen, dass VOX die Staffel „Ewige Helden“ ins Programm genommen hat, in der sich erfolgreiche Athleten aus verschiedenen Sportbereichen gegeneinander messen. Nix Hodenessen, Bildvergabe, Rosenverschenken: die Wettbewerbe, die die Olympiateilnehmer und Weltmeister ihrer Disziplin zu bestreiten haben, sind eine ausgeklügelte Mischung an Aufgaben, die abwechselnd Kraft, Geschicklichkeit, Ausdauer und manchmal auch nur Mut erfordern. Da gibt es Klettertouren, BMX-Rad-Prüfungen oder scheinbar simple Herausforderungen wie die, möglichst lange auf einem Brett zu balancieren, das auf einem schmalen Holzscheit liegt.

„Erfolgreiche Athleten“? Naja. „Simple Herausforderungen“? Achsooo! Ja, jetzt reden wir! Jetzt kommen wir 12-Kämpfer ins Spiel!

Aus einem ordentlichen Fundus an Wettkämpfen, den die (zugegebenermaßen echteren) Helden wie Fabian Hambüchen, Frank Busemann und Evi Sachenbacher-Stehle bislang zu bewältigen hatten, haben wir uns für unser Feb-2019er Event vier schöne Wettkämpfe herausgesucht, die wir entweder möglichst naturgetreu oder zumindest in ähnlicher Form nachspielen wollen, um dem Spirit des Ganzen gerecht zu werden.

 

Los ging‘s mit:

Maßkrug stemmen

Es gibt ja tatsächlich noch Forschungsergebnisse, die lassen aufhorchen: Nach dem Welt-Vegantag –ja, so was gibt’s – vor einigen Jahren brachten die Zeitungen folgenden Satz zu Papier: „Bier ist hingegen, in Maßen genossen, tatsächlich viel besser für die Gesundheit als Milch“. Wie geil ist das denn? Das macht doch Mut, das macht Hoffnung auf ein langes Leben. Also, ab jetzt keinen Bölkstoff mehr aus bösen Flaschen oder Dosen; der bayrische 1-Liter-Maßkrug ist das Maß aller Dinge!

Und genau den galt es möglichst lange in der Waagerechten zu halten, gefüllt mit für jeden Kämpfer gleichem Inhalt; der Arm war gestreckt zu halten und das Handgelenk durfte nicht abgeknickt werden. Sackte der Arm ab und der Krug sank unter eine individuelle Markierung, wurde die Zeit gestoppt. Um zu vermeiden, dass köstliches, gesundes, sogar veganes Bier unnötig verschüttet wird, haben wir uns für die risikoarme Variante mit den 1,5L-Wasserflaschen als Befüllung entschieden. Da konnte nichts passieren und die vor Ort anwesenden Bierflaschen konnten mit ganz schlechtem Gewissen, aber wenigstens ohne Verluste getrunken werden.

Zum Wettkampf: schon im Vorfeld konnte man sich ausmalen, dass uns ein animalisches Battle der beiden Tiere, also Das Tier und Bär, bevorstand. Gab es doch schon etwas Ähnliches vor geraumer Zeit bei „No Pain, no Gain“, wobei damals der Unbesieg-Bär das Tier auf Platz zwei und somit in seine Schranken verwies; ein Umstand, den letzterer nie so richtig verwunden hatte und seitdem, trotz Musterbeispiel in Sachen Freundlichkeit, Passion und Teamfähigkeit, im tiefsten Inneren doch auf Rache schwor. Der Zeitpunkt war also gekommen, und, ta-daa!, das Tier nutzte seine Chance und lag diesmal sozusagen eine Armlänge vorne und sicherte sich den ersten Platz. Bär, kämpfend und beißend, musste sich geschlagen geben und belegte den zweiten Platz; G-Man, in alter Tradition, wurde dritter. Interessant ist zu sehen, wie weit sich doch die jeweiligen Haltezeiten der zehn teilnehmenden Kämpfer voneinander unterschieden: von unter zwei Minuten bis weit über fünf Minuten war alles dabei. Im Folgenden zwei, drei Impressionen der einarmigen Reißer.

 

 

Elkimo – die erste Minute ist rum.

 

So sehen Sieger aus: Das Tier im Kampfmodus.
Und tatsächlich, wie in der Natur: das Weibchen ist beeindruckt.

 

Mikka guckt, als ob er jetzt schon mehr weiß als die anderen

 

 

Hau drauf

Der nächste Wettkampf heißt „Hau drauf“ und heißt nur deshalb so, weil das Wort „Nageln“ von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien bemängelt wurde. (Jadoch, Plattitüden-Alarm. Geht aber nicht anders – die Red.). Wie auch immer, es galt, in zwei Runden zwei Nägel mit zwei verschiedenen Hämmern und möglichst wenig Schlägen bündig in einen Holzklotz hineinzutreiben. Ein netter Spaß, gern mal in diversen Kneipen oder auf Hochzeiten zelebriert. Was erst mal einfach klingt, machte jedoch unseren ehrenwerten Kämpfern zu schaffen, denn auch beim Nageln ist eine gewisse Technik und etwas Fingerspitzengefühl von Vorteil. Das gilt auch für‘s Hau-drauf-Spiel: ein wildes Draufloshämmern nützt da nichts, und einige Jungs, die es trotzdem versuchten, vergaben dadurch gute Chancen auf ein besseres Ergebnis. Wie so oft ist dann ja immer auch gern irgendetwas anderes Schuld, und in diesem Fall führte der vermeintlich unterschiedliche Härtegrad des Holzklotzes zu ausufernden Diskussionen, wie sie selbst zu Zeiten von Klaus Kinski nicht besser hätten geführt werden können. Echte Emotionen! Oder, noch besser, wie beim legendären Auftritt des Ton-Steine-Scherben-Bandmanager Nikel Pallat, der in der WDR-Talkrunde "Ende offen" die Axt zückt und mal eben den Tisch zerkloppt. „So. Jetzt können wir weiter diskutieren!“.

Bei unserem Nagel-Event ist letztlich zu vermuten, dass Elkimos Nagel am kürzesten war, denn er brauchte die wenigsten Versuche zum Versenken und konnte den Event für sich entscheiden. Concord, unser neuer Mann, haute auch gut drauf und belegte Platz zwei, gefolgt von ElUffo auf Platz drei. Es sei noch zu erwähnen, dass G-Man neben dem vierten Platz auch zusätzlich durch sein Outfit bestach, welches in seiner Eleganz durchaus ein wenig an diese Boxer erinnerte, die mit wehendem Umhang und manchmal schräger Musik in den Ring einlaufen. Sah gut aus! Ok, die hinterherstiefelnde Horde Blink-Blink-Gürtel-Träger fehlte, aber das kann ja noch kommen.

 

 

Kalle Lagerfeld, Gott hab ihn selig, wäre stolz auf ihn: G-Man. Im Hintergrund zeigt Das Tier dem Klotz, wo der Hammer hängt und wer die Höschen anhat.

 

Ein Mann, ein Nagel: Laxer

 

 

Die drei Blöcke

Ein schönes Spielchen, erfordert es doch ein ordentliches Maß an Geschick und, wie man später herausfand, auch das Glück, in der Reihenfolge jemanden vor sich zu haben, der die schlaueste Taktik entwickelte und somit allen Nachfolgern zeigte, wie’s am besten geht. Die Spielidee ist einfach: vor den Kämpfern lag ein großes Feld, das sie mit Hilfe von drei Blöcken, in unserem Fall drei Pflastersteine, so schnell wie möglich überqueren mussten. Die Benutzung der Blöcke war vorgegeben: sie wurden quasi als Pontons hintereinander gelegt, wobei der jeweils letzte immer wieder nach vorne geholt und als neuer Tritt hingelegt wurde. Das Feld mit‘m Fuß oder mit was auch immer berühren is‘ nich‘; dann muss der Kämpfer zurück an den Start. Wer am schnellsten mit den drei Blöcken zusammen die Ziellinie überquert, gewinnt.

Wie angedeutet, spielte bei diesem Event vor allem die Wahl der Methode eine Rolle. Bär hat festgestellt, dass taktische Fehler gnadenlos bestraft wurden, und als nach anfänglichem Ausprobieren ElUffo hochgradig geschickt einen Weg gewählt hat, der die schnellste Fortbewegung versprach, wurde dieser dann natürlich von den anderen Nachfolgern sofort begeistert kopiert. Das führte letztlich dazu, dass G-Man katzengleich über das Feld flog und sich auf den ersten Platz schob, knapp gefolgt von Elkimo, dieser wiederum noch knapper gefolgt von Mikka, der bis hierhin gar nicht so richtig in Erscheinung getreten war.

Nicht kleckern, sondern klötzen: Bär

Gunnar – war leider irgendwie alles nicht so sein Event

 

Jump Lunges

Jump Lunges – gesprungene Ausfallschritte; ein fieses Ding, gern in diversen Crossfit-Workshops eingebaut und ein Fest für die Muskeln untenrum: die perfekte Übung zum Trainieren des musculus gluteus maximus, aber auch des musculus quadriceps femoris, und nicht zu vergessen des musculus biceps femoris. Und irgendwie steckt in Lunges auch das Wort „Lunge“ drin, und tatsächlich kriegt man, zumindest als Schreibtischtäter, nach einiger Zeit des eifrigen Ausfallens ein wenig… sagen wir mal Atemnot.

Wie geht’s? Also: Ausgangsposition war der hüftbreite Stand, die Arme waren hinter dem Kopf verschränkt, um eine aufrechtere Position des Oberkörpers und mehr Spannung in der Rückenmuskulatur zu erreichen. Dann wurde gestoppt: gesprungener Ausfallschritt nach hinten, Knie ca. 90° beugen, Absprung nach oben bei gleichzeitigem Wechsel der Beine. Das Knie musste den Boden touchieren, wobei Knieschoner, zumindest theoretisch, einen gewissen Schutz vor Kniescheiben-Aua gaben. Wurden aber kaum gebraucht. Ein Lunge war vollendet, wenn nach dem Sprung/Beinwechsel das vordere Bein wieder im 90°-Winkel stand. Achso, die Zeitvorgabe: Anderthalb Minuten. Anderthalb Minuten, in dem man vom Typus elastischer Flummi zum eher behäbigen Ninja-Turtle mutierte, mit schweren Beinen, keuchendem Atem und in völlig desolater Ausführung. Egal, der Wille zählte, und die Jungs haben sich allesamt super durchgebissen. Den Vogel abgeschossen hat definitiv die Maschine ElUffo, der gnadenlose 103 Lunges auf die Matte zauberte. Im Vergleich zum Mittelwert von knapp 68 ist das einsame Spitze. Das soll aber nicht die Leistung des zweiten Kämpfers schmälern – Mikka – und des dritten – Laxer. Aber nochmal: letztendlich waren alle top!

Obwohl 04 draufsteht, war ElUffo bei den Lunges die unangefochtene Nr. 1

 

Als die Gesamtauswertung vorgenommen wurde,  wurde nicht schlecht gestaunt, auch der Sieger selbst war überrascht. Gewonnen hatte nämlich: MIKKA! Denkbar knapp zwar, aber eben gewonnen. Unser Mikka, der bei keinem der vier Events den ersten Platz belegte, hat einfach die konstanteste Leistung gezeigt und sich mit den Platzierungen 4-3-5-2 immer zumindest in Sichtweite der Spitze befunden. Keine Ausfälle! ist die Devise bei Mehrfach-Wettkämpfen, und das hat sich einmal mehr bewahrheitet.

Mit nur einem Punkt dahinter konnte ELKIMO seine bessere Platzierung beim Hau-Draufen ausspielen (Stechen) und sich die Silbermedaille vor G-MAN schnappen. ELUFFO wurde vierter, DAS TIER fünfter, CONCORD sechster, ELPADRINO siebter, LAXER achter, BÄR neunter, GUNMAN zehnter… und ROCCO und STEINI bekamen hoch verdient einen Anwesenheitspunkt!

Logischerweise bleibt Mikka mit seinem Sieg Erster der Saisontabelle, Das Tier folgt ihm aber lauernd in seiner bislang besten Saison, und auch für Laxer ist noch alles drin. Und für die anderen ewigen Helden natürlich auch!

Das Podium kann noch Juli halten - anscheinend beim Maßkrug-Stemmen nicht alles gegeben

 

Bevor die Ergebnisse im Überblick kommen, einen lieben Gruß und ein großes Dankeschön an Juli, die nicht nur Maskottchen und Hilfe bei den Events war, sondern auch selbst mitgemacht hat und es den Herren so richtig gezeigt hat. Klasse, toll gemacht!!

 

 

 

 

 

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