Auch wenn er sich lange wehrte, Tea war nach den Triathlonergebnissen der Favorit dieses Events und er setzte diese Rolle letztlich auch erwartungsgemäß um: Mit insgesamt 70 Punkten, die er in den vier Teilevents der WaterGamez erzielte, ließ er Rocket mit 62 und Rocco mit 61 Punkten klar hinter sich auf Rang 2 und 3. Für Tea scheint der Knoten endlich geplatzt. Denn nach zahlreichen zweiten und dritten Plätzen sichert er sich gleich den zweiten Titel in Folge. Und nicht nur das. Er ist gleichzeitig der einzige Kämpfer in dieser Saison, der zwei Events für sich entscheiden konnte. Für den Meisterschaftskampf kommt es somit zum erwünschten finalen Schlagabtausch. Denn Tea schiebt sich damit auf nur 2 Punkte Abstand an Tabellenführer Rocket heran. Die beiden machen dieses Jahr eben alles unter sich aus. Und bereits jetzt ist klar: wer von den beiden das nächste Event gewinnt, wird Lübecker 12-Kampf Meister 2012. So einfach ist es. Steini bleiben Außenseiterchancen für andere, eher theoretische Konstellationen.

Steini hatte dafür das eisige Event gut vorbereitet. Vier Rettungsschwimmer - zwei davon im Motorboot auf dem Gewässer - sicherten die Wettkämpfer ab. Und das war gut so. Denn, wenn es neben aller Euphorie, Wettkampfgeist und Kälte bei dem Event etwas zu bemerken gibt, dann eines: Bei der Wettkampfdurchführung ist unter keinen Umständen auf professionelle Betreuung, Erste Hilfe Absicherung und eine realistische Einschätzung der momentanen, eigenen Leistungsfähigkeit zu verzichten. Danke DLRG!

Bei 17°C in die Ostsee zu steigen ist sicherlich nicht als wirklich verrückt einzuschätzen. Schließlich waren auch diesen Sommer zigtausende Urlauber bereit tief in die Tasche zu greifen, um sich diesen sommerlichen "Genuss" nicht entgehen zu lassen. Doch "angenehm" ist ebenfalls anders. Besonders, wenn es die Aufgabe war, immer wieder in die Ostsee rein und raus zu springen und zwischen den Teildisziplinen auch Wartzeiten in Kauf zu nehmen.


Als das 12-Kampf Event WaterGamez gestartet wurde, hatte jeder vernünftige Urlauber den Strand schon längst verlassen. Die Sonne tat es ihnen bald nach. Doch es gab nichts zu klagen, denn immerhin hatte der Liebe Gott die 12-Kämpfer auch dieses mal nicht im Stich gelassen. Es war nach tagelangem Regen an diesem Abend zur Überraschung aller trocken geblieben. Er ist eben doch ein 12-Kämpfer, wenngleich ein beinharter.


Und recht anstrengend begann es auch. Mit farblich perfekten, aber sonst recht unvollkommenen Luftmatratzenmodellen ging es hinaus auf die Ostsse, rund um eine weiße Schwimmboje, die sich ca. 300 m vor dem Sandstrand befand. Es traten immer zwei, bzw. drei 12-Kämpfer gleichzeitig an und bereits das erste Event konnte Tea gleich für sich verbuchen. In einer touristenartigen Rücken-Bade-Position wirkte er äußerlich wie im Entspannungsbad. Er ließ aber zeitlich alle hinter sich und entnervte damit insbesondere die Verfolger Mikka und El Padrino, denn beide waren die gesamte Strecke mit ihrer Matratze durchgekrault. Schwimmspezialist Elkimo konnte hier den zweiten Platz für sich verbuchen. Am Schluss ging sogar der Matratze die Luft aus.


Das zweite Event, der 100 Meter Schwimmsprint, musste aufgrund der niedrigen Wasserstands in einen Lauf- und Hechtsprungwettbewerb umgewandelt werden. Was Mikka ärgerte, kam Rocket sehr entgegen. Wusste er doch aus der Triathlon und Köln Erfahrung, dass er im Schwimmen an vielen nicht vorbeikommen würde. Er nutzte seine junge Chance und stieg als schnellster aus dem Wasser. Zweiter wurde Tea, dritter El Padrino.


Tauchen war die dritte Aufgabe. Und jetzt zeigte die Ostsee, dass sie nicht nur kalt war, sondern auch noch finster wie eine Bärenhöhle. Rettungsschwimmer Ali schoss eine Rettungsleine auf, die den Tauchern um die Schulter gelegt wurde. Sie konnten so jederzeit zurückgeholt werden, gleichzeitig diente die Leine als Maßstab für die erreichte Tauchstrecke. Mit sensationellen 27 m stieg der Mann aus dem Meer Rocco als Sieger aus dem Wasser. Er siegte damit knapp vor Steini und wiederum Tea.



Im letzten Wettkampf kam es darauf an, einen Eimer in drei Minuten mit einem Schwamm so voll wie möglich mit Meerwasser zu machen. Rocket setzte sich von allen Wasserträgern ab. Ob die langjährige Kenntnis des Eimerfabrikats der entscheidende Vorteil war? Rocco füllte am zweitbesten, gefolgt von - genau - Tea.
 

In der Gesamtwertung ergab sich folgendes Bild:

1 - Tea
2 - Rocket
3 - Rocoo
4 - El Padrino
5 - Elkimo
6 - Mikka
7 - Steini
8 - Gunman
9 - Hardy
10 - ElUffo

Für das Finale ergibt es nun eine wirklich spannende Ausgangslage. Was wird passieren? Folgt nur der "Teas Title Turkey", also der dritte Einzelsieg in Folge, um es wie im Bowling auszudrücken? Bleibt Rocket stark und legt einen Start-Ziel-Sieg hin? Versagen beiden die Nerven und setzt sich Steini in einem Überraschungssieg durch? Wir werden es sehen, wenn es am 24. August im Boule-Spiel um alles geht. Kleine Metallkugeln, wenige Meterchen durch die Luft geworfen werden entscheiden, wer nach Mikka und Markolo der dritte Meister des Lübecker 12-Kampf Clubs werden soll. 

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